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Hauptforderungen:

 Einhaltung der Bodenseerichtlinie der IGKB und gesetzliches Verbot der Fischmast

  • Schutz des Bodensees und des Trinkwassers


Hintergrund ist das Bestreben der Genossenschaft „Regio Bodensee Fisch“ eine kommerzielle Aquakultur für Felchen im Bodensee zu betreiben.

Dagegen stellen sich zahlreiche Verbände, Vereine, Organisationen und Politiker, die auf die Gefahren für das sensible Ökosystem Bodensee hinweisen.

 

So funktioniert Aquakultur:

Damit Fischmast in Netzgehegen stattfinden kann, muss zuerst ein geeigneter Elterntierstamm (Sandfelchen) dafür an Land gezüchtet werden. Dies erfolgt durch die Domestizierung von Wildfischen aus dem Bodensee über mehrere Generationen hinweg. Sandfelchen sind am ehesten geeignet. Die Eier der Elterntiere werden an Land erbrütet und die Jungfische dort gefüttert, bis sie so groß sind, dass sie nicht mehr durch die Netzmaschen schlüpfen können. Sie werden (gegen Furunkulose) geimpft und kommen dann in die Netzgehege im Bodensee. Dorthin müssten sie mit Booten gebracht werden. In den Netzgehegen werden sie mit Fischfutter bis zur Schlachtreife gemästet. Zur Weiterverarbeitung müssten die Tiere wieder an Land transportiert werden.

 

Bodensee-Richtlinie verbietet Netzgehege:

Der Bodensee ist ein internationales Gewässer. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) legt für alle verbindliche Richtlinien fest. Die IGKB hat die Bodensee-Richtlinie erlassen. Wörtlich heißt es: „Netzgehege-Anlagen sind im Bodensee und in seinen Zuflüssen nicht zuzulassen.“ Um dauerhaft Klarheit herzustellen, fordern wir ein gesetzliches Verbot zum Schutz des Bodensees.

Der geplante Standort für die Netzgehege-Anlage befindet sich im Fauna-Flora- Habitat Schutzgebiet (FFH) „8220342 Überlinger See und Bodenseeuferlandschaft“. Wir fordern die Einhaltung aller damit zusammenhängenden Richtlinien.

 

Schutz des Bodensees — keine Fischmast

Unser Trinkwasser schützen

Der Bodensee verfügt über eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Welche Auswirkungen Aquakultur auf das empfindliche ökologische Gleichgewicht des Sees hat, ist völlig ungewiss. Durch die enge Hälterung in Netzgehegen (vergleichbar Massentierhaltung) können gefährliche Fischkrankheiten ausbrechen. Zuchtfische können aus den Netzgehegen entkommen und sich mit Wildfelchen kreuzen, wodurch die Genetik der Wildtiere negativ beeinflusst werden kann. Fischfutter, Kot und Urin gelangen örtlich begrenzt in den See. Falls Baden-Württemberg Fischmast-Anlagen im See erlauben sollte, sind Nachahmer zu befürchten, mit unübersehbaren Folgen für ein einzigartiges Biotop und das Trinkwasser.

 

Wildfischbestände stärken!

Natürlicher, nachhaltiger und ökologischer Fang von Fischen aus Binnenfischerei hat den besten ökologischen Fußabdruck: Aquakultur verbraucht viel mehr CO2. Bis die Wildfelchen mit Netzen gefangen werden, leben sie in ihrer natürlichen Umgebung, fressen natürliche Nahrung aus dem See und können sich dort natürlich fortpflanzen, das garantiert maximales Tierwohl.

Unsere Wildfelchen sind eine besondere regionale Ressource. Fast alle wild gefangenen Felchen sind Blau- und Silberfelchen.

Wir fordern die Lebensbedingungen für Wildfische im See zu verbessern, damit die Bestände wieder zunehmen.


Natürlich vorkommende Sandfelchen leben in kleinen Gruppen in Bodennähe des Sees. In Netzgehegen müssten die Fische entgegen ihrer Natur permanent in dichtem Schwarm im Kreis schwimmen, statt ihre Nahrung in kleinen Gruppen am Gewässergrund zu suchen. Das ist nicht artgerecht!

 

Außerdem

Viele Bodensee-Nutzer befürchten eine Beeinträchtigung der Schifffahrt, der Fischerei, des Wassersports und des Tourismus durch Netzgehege. Die jeweiligen Verbände fordern dies zu verhindern.

 

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